Ragnhildsborg bei Södertälje ist ein historischer Ort. Die ehemalige Burg auf der Halbinsel beim „Telgehus“ bewachte im Mittelalter den Eingang zum reichen Mälaren. Deutschen Hansekaufleuten wurde die Passage verweigert, zur Rache wurde von denen die Burg abgebrannt. Bauen war also wichtig hier, und im 19. Jhd wurden an diesem Ort Ziegel gebrannt und eine Werft für Transportprähme errichtet.
Hier befindet sich heute die Anlage des privaten Schifferklubs, wo viele alte Arbeitsschiffe bewahrt werden.
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Nachdem Lille Bjørn auf dem dortigen Slip einen neuen Anstrich erhalten hatte und die alte spezialgefertigte Ankerkettenrolle durch ein praktisches 2-Rollen-System ausgetauscht war (womit das Problem der abspringenden Kette gelöst ist), machten wir uns in der letzten Juniwoche auf den Weg.
Glücklich über einen Tag mit nördlichem Wind, durften wir hinter Södertälje und seiner Schleuse unter Segeln Richtung See laufen. Dort machte sich abends Stille breit, so dass uns die Maschine an Landsort vorbei zog.
Unser erster Boxenstop war die Insel Nåttarö, über die wir von schönen Sandstränden gelesen hatten, die persönliche Bekanntschaft fehlte aber noch. Sehr zu empfehlen ist die herrliche wohlgeschützte Ankerbucht im Nordosten der Insel, die zum baden, sonnen und wandern einlädt.
Naturhäfen und das einfache Leben sind herrlich!
Eine weitere Perle ist Vindalsö in der Nähe von Sandhamn. Von dort aus segelten wir nach Husarö und schlossen eine weitere Kenntnislücke. Die kleine Inselgemeinde bestand früher aus Lotsen und ihren Helfern, die nach einem Auftrag bei schlechten Winden oft tagelang nach Hause zurückrudern mussten.
Nach so viel Beschaulichkeit drohte schließlich der Wettergott in Form von SMHI mit dem Zeigefinger und sah einen Sommersturm voraus. Daher nahmen wir die Gelegenheit wahr, nach Norrtälje zu verholen und dort auch Proviant zu nehmen. Leider gibt es nicht viele Anlegestellen dort für Schiffe mit 1,90 Tiefgang! Kurz vor der Brücke gelang es uns doch, einen Platz zu finden. Man kann sich die auch öffnen lassen, klärte uns ein freundlicher Anwohner auf. Die sanitären Anlagen des Gästehafens sind übrigens hervorragend und es gibt sogar eine Sauna mit Ausblick.