Die längsten Tage des Jahres sind wohl der Traum eines jeden skandinavischen Seglers – Startpunkt zum Sommer im Reich der Tausenden von Inseln und Buchten. Ein Sommer, der nie enden möge. Auch wenn die Mitternachtssonne den höheren nordischen Breiten vorbehalten ist, so haben doch die weißen Nächte auf der Höhe von Stockholm, in denen es nicht richtig dunkel wird, ihren eigenen Reiz. Ideal, um in einer stillen Ankerbucht des Abends mit einem guten Buch im Cockpit zu sitzen. Meine Lektüre war diesen Sommer ein Buch von Marc Bielefeld.
Wer Meer hat, braucht weniger:
Über den Rückzug auf ein altes Segelboot
So der Titel von Marcs Buch. Nun haben Bücher über Aussteiger unter Segeln heutzutage nicht mehr unbedingt Seltenheitswert. Wer jetzt allerdings ein weiteres Exemplar aus der Kategorie „Alles verkauft und dann Kurs Südsee“ erwartet, wird überrascht sein.
Marc ist und bleibt nämlich ein Mann der Ostsee. In dieser Hinsicht bleibt er dem Ursprung seines Seglerlebens stets treu. Auch ist er weder Vollzeit-Aussteiger, noch segelt er im Doppelpack.
So bietet das Buch teilweise tiefgehende Einblicke in das Seelenleben eines digitalen Nomaden, der auf alten Holzbooten, auf dem Meer und unter Wasser seinen Ruhepol und seine Inspirationsquelle findet. Und sich dabei Stück für Stück von dem für ihn nutzlos werdenden Ballast des Lebens verabschiedet. Es ist allerdings ebenso ein Weg in eine teils selbstgewählte Isolierung, die sich für mein Empfinden auch in Marcs Schreibstil zum Ausdruck bringt.
Fazit: Ein nicht nur für Segler durchweg lesenswertes Buch über konsequent gelebte Individualität, die nicht zu Lasten der Umwelt geht.
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