Wir „Mälarpiraten“ (2)

Zurück zum 1. Teil der Reise

Eine weitere Perle am Mälaren ist das Örtchen Strängnäs, das sogar eine Domkirche aufweist und das Geschichte mit Geschichten verbindet. Hier wurde unser Schiff gezeichnet!

Zum Vergrößern Fotos anklicken!

Gunnar Jansson zeichnet Lille Bjørn

Domkirche in Strängnäs

Zu Strängnäs gehört auch Mariefred mit dem berühmten Schloss Gripsholm! Das hebt sich schon von See aus hervor. Uns kostete hier das Anlegen unnötig Zeit, da der Hafen nicht die in der Seekarte vermerkten 3 Meter Wasser hat, sondern am Kai nur 1,2 bis 1,8 Meter – das fanden wir schließlich mit dem Handlot heraus und mussten „Peke zur Pier“ festmachen, mit Absteigen über den Klüverbaum.

Schloss Gripsholm


Mariefred und ein spätsommerlich leerer Hafen

Zu Bewundern gibts hier ausser der Schlossinsel mit Museum, Shop („königliche Toffees“…) und Kräuteranlage, auch die historische Schmalspur-Eisenbahn.

historisches Gewächshaus auf Gripsholm

Bahnhof Mariefred


Fast der gleiche Jahrgang…


Welche Weichen stellst Du?

Die anschließende Fahrt durch Gripsholmsviken und in die Södertäljeviken war schön zu segeln mit raumen Winden, einer Halse und einer Q-Wende. Der Wind legte stetig zu, so dass wir den Plan, mittags Birka zu besuchen, fallen liessen: dieser Hafen ist bei Südwest zu ausgesetzt. Dafür stellte Lille Bjørn seinen diesjährigen Geschwindigkeitsrekord mit 6,1 Knoten auf, sogar mit 2 Reffs im Groß.
Wir liefen den Hafen des Skepparklubben Södertälje in Ragnhildsborg an, dessen Slipanlage wir uns anschauen wollten, und bekamen einen Platz zwischen den Arbeitsschiffen der Klubmitglieder zugewiesen.

2 weisse Steine in der Gripsholmsbucht

an der Brücke vor Ragnhildsborg


Durch die Ragnhildsborg wurde die Zufahrt zum Mälaren kontrolliert und Zölle eingefordert


Wir wohnen einer Ab- uns Aufslipaktion bei

Södertälje ist mit seiner Schleuse eine Ein- und Austrittspforte in den Mälaren. Ob der Wettersituation entschlossen wir uns hier, nicht den Weg über Landsort und die Schären zurück nach Stockholm zu nehmen, sondern in den nördlichen Teil des Mälaren zu segeln, die alte Handelsstadt Sigtuna (Schwedens erste Stadt!) zu besuchen, und von dort unsere Runde entlang des Ostufers zu schließen.
Leider verhinderte eine Brücke in Stäket, die es auf unseren alten Planungskarten noch nicht gab, mit ihren 15m Höhe die Einfahrt nach Sigtuna – Lille Bjørns Stenge ragt 17m übers Wasser. Sie ist zwar fierbar, aber das bedeutet einigen Aufwand, den wir unserer kleinen Crew ersparten.

Da ein paar Tage Starkwind aus Nordwest bevorstanden, segelten wir also nach einer Ankernacht und dem Erkunden der Insel Dävensö, die mit viel Wild – sogar Wildschweinen – überraschte, wieder nach Süden.

Auf Dävensö

fast wie im Film „Die Mälarpiraten“

Ein Besuch des Welterbes Drottningholm mit seinem vielfältigen Schlosspark war noch drin, bevor der Wind zulegte und uns einen geschützten Hafen anlaufen ließ.

das königliche Schloss

Küche und heutiges Café im China-Schloss

Aufgrund von Arbeiten an der Danviksbrücke ließ sich unser Stammhafen Wasahamnen nicht gleich erreichen, so machten wir für 2 Tage beim Västerbrohamnen direkt unter der gleichnamigen Brücke fest. Gegenüber liegt die ehemaligen „Gefängnisinsel“ Långholmen, die man erwandern kann, und auch das nördliche Mälarufer ist schön und man ist auch zu Fuß schnell im Zentrum. Vorbeifahrende Fahrgastschiffe machen die Hafenpontons des Västerbrohamnen allerdings sehr schwellig.

der Västerbrohamnen in Stockholm

Västerbron und die Marina

Dies hatte für uns das Nachspiel, dass sich bei der letzten Etappe unserer Fahrt die Maschine durch Schwankungen in der Kraft bemerkbar machte – auf einer Strecke, die sich mit engen Fahrwassern und der Schleuse nicht segeln lässt! Ein Ersatz-Dieselkanister stand bereit, aber zum Glück hielt die Technik bis zum Liegeplatz im Wasahamnen durch. Dort fanden wir den Vorfilter des Kraftstoffs total zugesetzt… diesen Winter steht der Einbau einer Revisionsluke im Dieseltank an!

Generell waren wir vom Mälaren mit seinen vielen historischen Stätten und seiner speziellen Natur sehr angetan. Auf Schiffe, die mehr als 1,5m Tiefgang haben und die in Häfen längsseits liegen müssen, ist man dort allerdings nicht so eingerichtet.

This entry was posted in Seereisen and tagged , , , , , , . Bookmark the permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert